Wissenschaftliche Werkstätten
Spezifische bzw. fachbezogene Werkstätten werden nicht nur für die Ausbildung in technischen Berufen, sondern auch zur Anfertigung von Sonderbauteilen und zur Forschung gebraucht. Der Arbeitsschutz und die Medienversorgung sind bei allen Werkstätten ein wichtiger Teil der Planung.
Elektronik
Elektronikwerkstätten, die häufig Bestandteil der zentralen Werkstätten an Universitäten, aber auch von Fachbereichen wie Physik oder Maschinenbauwesen sind, werden mit Elektronikarbeitstischen und Stellflächen für Versuchsaufbauten von Schaltkreisen ausgestattet. Bei Unfällen kann der Elektronikarbeitstisch über einen eigenen Notausschalter stromlos geschaltet werden. Flexibilität für Aufbauten erreicht man durch freistehende Tische und Versorgungssäulen, die auf einem Raster angeordnet sind. Die Elektronikarbeitstische können je nach Anforderung mit diversen Einschubmöglichkeiten für Geräte, Lötgasabsaugung, Druckluftanschluss und Stromanschlüssen angepasst werden.
Mechanische Werkstatt
Die Zerspanungstechnik ist ein wichtiger Teil der mechanischen Ausbildungsstätten. Geplant werden dabei moderne Maschinen und Anlagen zur Metallbearbeitung in Kombination mit den klassischen Maschinen. Es werden hauptsächlich Bohr-, Dreh- und Schleifmaschinen sowie CNC-Fräsmaschinen geplant, aber auch CAD-gestützte Bearbeitungszentren bzw. Anlagen mit besonderen Bearbeitungsmethoden. Diese Anlagen haben spezielle bauliche Anforderungen und Medienversorgungen. Arbeitsplätze für Mess- und Prüfarbeiten sowie Schulungsräume für die CAD-Entwicklung und CAD-Bearbeitung von Modellen gehören ebenfalls zu diesem Bereich. Diese CAD-Arbeitsplätze sind zentral oder dezentral mit den Bearbeitungsanlagen vernetzt.
Schweißarbeitsplatz
Bei der Planung und Ausstattung von Werkstätten für Schweißtechnik, wie das Elektroden-, Autogen- und Schutzgasschweißen, stehen Anforderungen an den Arbeitsschutz im Vordergrund. Es ist also passende Absaug- und Lüftungstechnik notwendig. Es werden hierfür spezielle Arbeitsplätze mit Einzelkabinen mit der benötigten Medienversorgung, aber auch mit den erforderlichen Personenschutzausrüstungen (Sichtschutz, Schallschutz, Absaugungen, usw.) geplant.
Bearbeitungszentren
Bearbeitungszentren eignen sich für die Komplettbearbeitung und kann Funktionen von Dreh-, Fräs- und Bohrmaschine umfassen. Hohe Drehzahlen und die daraus resultierende starke Wärmeentwicklung macht die Kühlung durch Zufuhr großer Mengen an Kühlschmiermittel nötig. Dabei werden Aerosole, Öl- und Emulsionsnebel freigesetzt. Diese können über eine Emulsionsnebelabsaugung mit Nachfilter und Emulsionsrückführung abgeschieden werden. Die gereinigte Abluft wird dann der Umgebungsluft zugeführt oder als Fortluft ins Freie geleitet. Es müssen außerdem entsprechende Elektroanschlüsse, Druckluft und eventuell ein Kühlwasseranschluss geplant werden.
Holzwerkstatt
Holzbearbeitungswerkstätten dienen vordergründig der Ausbildung in einer Vielzahl von technischen Fachrichtungen. Es werden klassische Holzbearbeitungsarbeitsplätze, an denen mit Handgeräten gearbeitet wird, geplant. Zu diesen gehören z.B. die klassischen Hobelbänke. Zusätzlich können auch Arbeitsplätze mit maschineller Bearbeitung der Werkstoffe, wie Kreissägen und Schleifmaschinen, genannt werden. Automatisierte zentrale oder dezentrale Späneabsaugungen reduzieren die Staubbelastung der Arbeitsplätze. Diese können auch mit einer nachgeschalteten Brikettierung ausgerüstet werden.
Glasbläser
Aus vorgefertigten Teilen, wie Glasröhren und Glasstäben werden in Glasbläserwerkstätten Präzisionsglasteile für Forschung, Medizin, Pharmazeutik und Industrie hergestellt. Glasbläserwerkstätten sind mit einer Vielzahl von Geräten zur Glasbearbeitung ausgestattet, z.B. Schleifmaschinen, Temperöfen und Glasdrehmaschinen. Der Glasbläserarbeitstisch mit Tisch- und Handbrennern, aber auch die Glasbläserdrehmaschine benötigen eine Ablufthaube. Der Glasbläserarbeitstisch sollte mit einem wärmebeständigen Belag versehen sein. Da hier durch die Brenner optische Strahlung auftritt, sollte darauf geachtet werden, dass es Maßnahmen gibt, die den Glasbläser vor allen auftretenden Strahlungsquellen schützen.
Motorenprüfstand
Aufgrund der beschlossenen Energiewende im Verkehr wird die Bedeutung alternativer Antriebstechniken und Elektromobilität in Zukunft weiter zunehmen. Zur Erforschung der Fragestellungen zur Elektromobilität werden KFZ-Prüfstände benötigt. Man unterscheidet hier zwischen Motor-, Rollen- und Antriebsstrangprüfständen. Gemeinsam mit dem Nutzer legen wir hierbei die Anforderungen der Prüfstände fest und leiten daraus die Anforderungen an das Gebäude ab. Zentrale Fragen sind dabei die Menge der abzuführenden Wärme und die dafür benötigte Kühlleistung sowie elektrische Leistung und gegebenenfalls abzuführende Abgase. Neben dem Prüfraum selbst planen wir zudem die Lage und Ausstattung von Bedienplätzen, Kraftstofflager, Technikräumen und Werkstattbereichen, welche direkt oder indirekt für den Betrieb der Prüfstände benötigt werden.