Ver-/Entsorgung

Ver- und Entsorgung

Kennen sie noch den Kanister mit undefinierten Flecken aus dem Chemiepraktikum, welcher zur Sammlung von Lösungsmitteln im Laborabzug aufgestellt wurde? Daneben, wild durcheinander, Flaschen mit Frischlösemitteln? 

Dies gehört in modernen Laboren zum Glück der Vergangenheit an.

Der wichtigste Gefahrstoffarbeitsplatz im Labor ist zwar weiterhin der Laborabzug an welchem der Hauptanteil der Arbeiten mit Lösungsmitteln stattfindet. Jedoch werden durch sinnvolle Kombination mit Sicherheitsschränken und –unterbauten Gefahrstoffcenter in den Laboren geschaffen. Frischlösungsmitteln werden meistens in Standschränken mit Auszügen oder Sicherheitsauszugschränken zur Verfügung gestellt. Für größerer Mengen oder eine genaue Dosierung können Lösungsmittel-Entnahmestellen im Laborabzug über 10-30 Liter Fässer aus dem Sicherheitsschrank versorgt werden.

Unter dem Laborabzug wird der Raum genutzt, um Gefahrstoffsicherheitsschränke für die Entsorgung von Lösungsmitteln über Sicherheitstrichter bereit zu stellen. Vergleichbare Konstellationen werden bei Bedarf für die Ver- und Entsorgung von Säuren und Laugen installiert. Die Füllstandsüberwachung erfolgt je nach Wunsch kontinuierlich mittels Schwimmer, berührungslos über kapazitive Messung oder Scheibensensor. Auch Abfalllösungsmittel von Gerätearbeitsplätzen z.B. bei HPLC-Anlagen werden automatisch in Sicherheitsschränken mit Sammelleitungen für Kapillaranschlüsse aufgefangen. Hierzu dienen Ein- oder Mehrwegkanister oder feste Sammelbehälter mit Anschlüssen für Entsorgungs-Wägen.

In allen modernen Labor-Neubauten der Pharmaindustrie aber auch in größeren Instituten und Universitäten werden Lösungsmittelentsorgungssysteme installiert, welche die Sammlung der Lösungsmittelabfälle durch den Hausdienst erlauben. Die Kontaktmöglichkeiten des Mitarbeiters mit dem Lösungsmittel und Umfüllvorgänge werden auf ein Minimum reduziert. Die Entleerung der gefüllten Sammelbehälter durch den Hausdienst erfolgt mittels einer Pumpe, die an einem Entsorgungs-Wagen mit einem Transportbehälter angebracht ist. Das Umpumpen erfolgt im Pendelverfahren über Schlauchverbindungen mit tropffreien Schnellkupplungsanschlüssen. Auf die häufige und umständliche Umfüllung per Hand durch die Mitarbeiter kann dadurch verzichtet werden. Ebenso entfällt die direkte Kontaktmöglichkeit mit Lösungsmittel. Die umgefüllten Lösungsmittelabfälle werden anschließend zum Standort eines KTC/IBC-Behälters befördert und dort in gleicher Weise umgepumpt. Mittels einer Sauglanze können auch nicht stationäre Behälter per Hand abgesaugt werden. Ähnliche Systeme ermöglichen die Entsorgung und den Transport von Radioaktiven Abwässern oder Säuren und Laugen. 

Für die Versorgung mit Lösungsmitteln oder Säuren und Laugen werden ebenfalls Systeme installiert, bei denen die absolute Minimierung der Kontaktmöglichkeit für den Mitarbeiter gegeben ist. In einer zentralen Versorgungsstation werden durch Umpumpen in einer Umfüllstation aus Fässern Kleinmengen abgefüllt welche anschließend in die Laborräume verteilt werden. Die Umfüllstation verhindert ähnlich wie ein Laborabzug die Freisetzung von Lösungsmitteldämpfen und schützt somit die Mitarbeiter. Durch die Pumpvorgänge besteht die Möglichkeit der genauen Mengenvorwahl, um z.B. große Mengen an gleichen Flaschen zu befüllen. 


No items found.

Wir haben zahlreiche Projekte im Bereich der Laboratorien und anderen Bereichen realisiert

Projekte anzeigen